Unerfüllter Kinderwunsch: Was sind die häufigsten Ursachen?

«Warum werden wir nicht schwanger? Wir ernähren uns gesund, machen Sport und haben ein erfülltes Leben.»

 

Nach jahrelanger Verhütung möchte man JETZT ein Kind. Wenn es dann mit dem Babyglück nicht gleich funktioniert, fragt man sich, an wem liegt es wohl? Liegt es an der Frau? Liegt es am Mann? Was machen wir «falsch»? Die Ursachen für Kinderlosigkeit können sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten. Hier ein paar Punkte der häufigsten Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch:

 

1.       Hormonelle Störungen:

Liegt bei Frauen eine hormonelle Störung vor, kann dies eine unzureichende Follikelentwicklung, ein Ausbleiben des Eisprungs oder eine insuffiziente Gelbkörperphase (2. Zyklushälfte) zur Folge haben. Die Entstehung einer Schwangerschaft wird so erschwert oder vollständig verhindert.

 

2.       Eileiterverschluss:

Der Eileiter dient als Transportröhre für die Eizellen nach dem Eisprung und die Samenzellen. Sollte er verschlossen sein, kann keine Schwangerschaft auf natürlichem Wege eintreten, da die Eizelle nicht durchkommt und nicht befruchtet werden kann. Die Ursache für einen Eileiterverschluss ist in den meisten Fällen eine unbemerkte Infektion der Eileiter. Aufgrund dessen können die Eileiter verkleben und sind so nicht mehr durchgängig für die Samenzellen oder die Eizellen, die aus dem Eierstock entgegenkommen.

 

3.       Endometriose:

Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibs-Erkrankungen bei Frauen. Sie liegt vor, wenn sich Gebärmutterschleimhautartige Zellen ausserhalb der Gebärmutterhöhle ansiedeln. Viele Betroffene haben starke Menstruations-Beschwerden, Unterleibs-Schmerzen unabhängig von der Periode, Schmerzen beim Sex und sind oft unfruchtbar. Die Diagnose bei einer Endometriose erfolgt über einen Ultraschall oder eine Bauchspiegelung.

 

4.       Eisprung:

Der Eisprung (Ovulation) spielt eine entscheidende Rolle bei der Schwangerschaft. Er bezeichnet den Zeitpunkt, zu welchem sich die reife Eizelle der Frau aus dem Eierstock löst und vom Eileiter aufgenommen wird. In dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden gegeben. Der Eisprung findet meistens in der Mitte des Zyklus statt. Bei hormonellen Schwankungen, Stress oder auch Klimaveränderungen, kann der Zeitpunkt des Eisprungs von der Regel abweichen. Es gibt auch Situationen, in denen kein Eisprung stattfindet. Die Gründe dazu sind verschieden und müssen durch fachkundige Untersuchung abgeklärt werden. Einige Gründe davon sind möglicherweise: Frühe Menopause, Essstörungen, extremes Training, Hormonelle Störungen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente.

 

5.       Spermienanzahl:

Die häufigste männliche Fruchtbarkeitsstörung besteht darin, dass nicht genügend intakte und gut bewegliche Spermien produziert werden. Als Richtwert gilt eine Gesamtzahl von mindestens 39 Millionen Spermien in der Samenflüssigkeit (Ejakulat). Ein früherer oder aktueller Hodenhochstand, Krampfadern der Venen im Samenstrang (Varikozele), direkte Schädigung des Hodengewebes, Hodenverletzungen etwa durch Sport oder eine Hodenverdrehung können die Ursachen für eine Störung sein und so die Spermienproduktion beeinträchtigen. Auch das Rauchen hat nachweislich einen schädlichen Einfluss auf die Produktion wie auch auf die Befruchtungsfähigkeit von Spermien.

 

6.       Spermienformen:

Sind weniger als 4 % der Spermien normal geformt, spricht man von einer minderen Spermienqualität (Teratozoospermie). Die häufigsten Fehlbildungen betreffen den Kopf der Samenzelle. Ist dieser nicht korrekt geformt, kann das Spermium die Eizelle nicht oder nur erschwert befruchten.

 

7.       Beweglichkeit der Spermien:

Mindestens 32 % der Spermien sollten beim Schwimmen vorankommen. Die Beweglichkeit trägt massgeblich zur Spermienqualität bei. Je älter ein Mann wird, desto schlechter wird seine Spermienqualität. Die Anzahl und die Beweglichkeit der Spermien lassen nach. Aber auch ein ungesunder Lebensstil, wie Rauchen, hoher Alkoholkonsum, Fast Food usw. beeinflussen die Qualität und Beweglichkeit der Spermien.

Die gute Nachricht, Spermien regenerieren sich etwa alle 72 Tage. Wenn man den Lebensstil also unter die Lupe nimmt und ändert, kann bereits nach 2–3 Monaten eine Verbesserung eintreten.

 

8.       Mentale Blockaden:

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist eine schwere seelische Belastung. Nebst medizinischen Ursachen können unbewusste seelische Blockaden die Unfruchtbarkeit stark beeinflussen. Wenn es mit dem Kinderwunsch nicht so leicht klappt, können Paare ganz schön unter Druck geraten. Der Druck legt man sich einerseits selbst auf, er kommt aber auch vielfach von aussen. Wenn Bekannte und Freunde anfangen, Fragen zu stellen, wann denn Kinder geplant sind usw.  Die Angst, dass es nie klappen könnte, kann schlussendlich zu Blockaden führen.

Nebst der medizinischen Abklärung und Betreuung sollte man sich auch auf der Seelen-Ebene Unterstützung holen.

 

Fazit:

Es gibt also viele Gründe/Ursachen, warum es mit der Schwangerschaft nicht funktioniert. Bei Frauen können Probleme wie hormonelle Störungen, Eileiterverschluss, Endometriose oder Probleme mit dem Eisprung zur Beeinträchtigung einer Empfängnis führen.

Bei Männern können Faktoren wie niedrige Spermienzahl, abnormale Spermienformen oder Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigt sein.

Es gibt auch Fälle, in denen die Ursache der Unfruchtbarkeit nicht eindeutig medizinisch belegt werden kann. Vielfach spielen auch mentale Blockaden, Stress und ein ungesunder Lebensstiel eine grosse Rolle.

Wichtig ist, dass auf jeden Fall eine medizinische Untersuchung in einer Kinderwunschklinik beim Mann und bei der Frau erforderlich sind. Nur so kann eine genaue Diagnose und Behandlung definiert werden.

 

Von Herzen alles Liebe auf deiner Reise zum Wunschkind.

Marianne